Eine Hamburger Initiative zur Reduzierung der Baukosten im Hochbau
Über den neuen „Hamburg-Standard“ gelingt es erstmals in dieser Breite, zentrale Kostentreiber systematisch zu identifizieren und rechtssichere, praxistaugliche Alternativen sowie neue Prozess- und Verfahrensansätze zu entwickeln. Damit können Baukosten um über ein Drittel gesenkt werden.
Zitat: Wohnungsneubau: Über ein Drittel weniger Kosten durch neuen Hamburg-Standard möglich
Ich unterstütze diese Hamburger Initiative zur Senkung der Baukosten im Hochbau. Der neue Hamburg-Standard enthält viele gute Ansätze zur Senkung der Baukosten und zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Hamburg. Ich wünsche mir, dass sich möglichst viele Interessierte mit den Möglichkeiten des Hamburg-Standards auseinandersetzen.
Es gibt drei Handlungsfelder:
- Kostenreduzierte Baustandards
- Optimierte Prozesse und Planung
- Beschleunigte Verfahren
In meiner Projektarbeit beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Punkten 1 und 2. Ich freue mich, dass die Themen durch diese Initiative einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Man könnte meinen, dass Punkt 3 nur die Bauverwaltung betrifft. Hier sind aber auch Bauherren und Planende gefordert, durch hohe Planungsqualität und verbesserte Planungsprozesse die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.
Für den Erfolg der Initiative müssen möglichst viele Menschen über die Inhalte und Möglichkeiten informiert und letztlich dafür begeistert werden. Ich habe sehr viele Kommentare zum Hamburg-Standard gelesen. Die Reaktionen sind durchweg sehr positiv.
Viele der vorgestellten Ideen können sofort umgesetzt werden. Wir müssen nicht erst auf Gesetzesinitiativen oder Förderprogramme warten. Alle informationen der Initiative sind über die Website Hamburg Standard – Innovation für kosteneffizientes und nachhaltiges Bauen öffentlich zugänglich und warten darauf genutzt zu werden.
Eine Frage, die auch schon bei der öffentlichen Präsentation am 10.02.2025 gestellt wurde, ist für mich noch nicht abschließend beantwortet. Wer wird in welchem Maße von den Einsparungen bei den Baukosten profitieren? Wie viel davon kommt am Ende bei den Mieterinnen und Mietern in Hamburg an?
Unabhängig von der Beantwortung dieser Frage ist diese Initiative ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu mehr bezahlbarem Wohnraum in Hamburg. Für mich gibt es, neben der Erstellungskosten, noch mindestens vier weitere Bausteine, die helfen können, auch ohne, dass der Staat selber baut, mehr bezahlbaren Wohnraum in Städten zu schaffen:
- städtische Grundstücke zielgerichtet nutzen, Stichwort: gemeinwohlorientierte Bodenpolitik und Wohngemeinnützigkeit
- Alternativen zum Stadtleben entwickeln und fördern
- Belegung von Wohnraum im Bestand optimieren
- Pro-Kopf-Wohnraumbedarf bei Neu- und Umbauten reduzieren
All dies ist nicht neu. Vielleicht hilft schon etwas Optimismus und Eigeninitiative, um beim Thema Wohnungsbau voranzukommen. Ich denke es wird in den nächsten Jahren nicht langweilig werden.
Hamburg, den 05.03.2025 – Hans-J. Katzsch
